Vom Hänsel- und Gretelhaus zum Romantikhotel
Schon Goethe schwärmte auf seiner Kunstreise 1774 vom Blick ins Milchborntal und hinauf nach Bensberg. Gut 150 Jahre später begann genau hier die Geschichte unseres Hauses: Im Jahr 1925 eröffnete Wilhelm Mangold das „Hänsel- und Gretelhaus“ als Ausflugslokal – auf dem Gelände eines früheren Forsthauses. Bereits damals war das Waldrestaurant mit Märchenfiguren und Spielplatz ein beliebtes Ziel für Wanderer und Ausflügler aus Köln.
Mit der Vorortbahn kamen sie über die Linie B nach Bensberg (benannt nach dem Zielort – analog zu Linie K für Königsforst und G für Gladbach), wanderten durch den Staatsforst Hardt und kehrten bei den Mangolds ein. Auf alten Postkarten und Werbeprospekten ist zu lesen, was geboten wurde: „Sonne, Licht, Luft und Wasser“ – und ein Blick auf die steinernen Märchenfiguren von Hänsel, Gretel und der Hexe.



Die steinernen Märchenfiguren von Hänsel, Gretel und der Hexe stehen übrigens noch heute auf dem Gelände. Ebenso erhalten geblieben sind die beiden Ehrenmale aus der Kaiserzeit, die im historischen Prospekt als „Kriegsdenkmäler“ bezeichnet wurden. Beide liegen direkt am Bensberger Schlossweg – einem beliebten Themenwanderweg, der auch am Hotel vorbeiführt.
Erwähnt wird im alten Prospekt auch der Kadettenweiher, der seinen Namen von der Bensberger Kadettenanstalt hat. Hier übten die jungen Kadetten das Schwimmen – und noch heute lässt sich der historische Ort bei einem Spaziergang erkunden.
Der 1. FC Köln zu Gast im Milchborntal
In den Jahren 1976 bis 1981 war das Waldhotel Mangold das offizielle Mannschaftshotel des 1. FC Köln. Der legendäre Trainer Hennes Weisweiler schätzte die Ruhe im Milchborntal – und wählte das Haus als festen Rückzugsort für seine Mannschaft vor Heimspielen im Müngersdorfer Stadion.
Vor jedem Heimspiel zog sich der FC bei uns zurück, übernachtete im Hotel – und entwickelte ganz eigene Rituale. Denn Fußball und Aberglaube waren schon damals eng verbunden: Der Mannschaftsbus durfte erst losfahren, wenn unser Vater – der selbst wenig mit Fußball am Hut hatte – auf dem Parkplatz stand und zum Abschied winkte.
Es war eine besondere Zeit – sportlich wie persönlich. Nicht umsonst fällt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte – das Double 1978 – genau in diese Ära, als der 1. FC Köln regelmäßig bei uns zu Gast war.

Die Liebe zum FC ist geblieben. Noch heute schlägt das Herz der Familie Mangold für den 1. FC Köln. Ob im Stadion oder vor dem Radio – es wird mitgefiebert. Und manchmal kommt auch die nächste Generation mit: Hannah geht zwar eigentlich nur Papa zuliebe mit ins Stadion – war aber 2019 dabei, als der FC zurück in die Bundesliga aufstieg.

Die Zusammenarbeit mit dem 1. FC Köln war nicht nur für die Mannschaft ein Erfolgsfaktor – sie war auch ein Wendepunkt für unser Haus. Wir waren damals noch Kinder, aber unsere Eltern standen plötzlich vor Anforderungen, die es bis dahin nicht gab.
Zum Beispiel Fernseher auf den Zimmern: In den 1970er Jahren war das keine Selbstverständlichkeit. Im ersten Jahr lieh unser Vater die Geräte bei „Radio Herford“ – für 5 DM pro Gerät und Wochenende. Sie wurden gebracht, aufgebaut – und wieder abgeholt. Heute kaum vorstellbar.
Auch in der Küche änderte sich vieles. Hennes Weisweiler liebte Eis – ganz besonders das eines Italieners auf den Ringen. Also investierte unsere Mutter kurzerhand in eine Eismaschine von Carpigiani, damit der Trainer auch im Milchborntal nicht auf seine Lieblingsnachspeise verzichten musste. Diese Maschine – ein kleines Stück Vereinsgeschichte – ist übrigens noch heute bei uns im Einsatz.
Ende des 19. Jahrhunderts

1925 – das „Hänsel- und Gretelhaus“

In diesem Tal eröffnete Wilhelm Mangold 1925 ein Waldrestaurant Hänsel- und Gretelhaus. Kölner Familien fuhren mit dem Vorortzug der Linie B (die heutige Straßenbahnlinie 1) nach Bensberg, machten eine Wanderung im Staatsforst Hardt und kehrten zum Abschluss im Hänsel- und Gretelhaus ein.
Im Volksmund war das Lokal als „Hexenhäuschen“ bekannt. Wilhelm Mangold, der im ersten Weltkrieg ein Bein verloren hatte, war der „Hexen Wilhelm“. Die ganze Familie lebte die Geschichte und so hieß der älteste Sohn Hans und die älteste Tochter Gretel.
1960er-Jahre – vom Ausflugslokal zum Hotel

1970er und 80er-Jahre – mit dem FC zum Titelgewinn

1990er-Jahre – mit den Söhnen zum Romantikhotel

In den 1990er-Jahren stiegen beide Söhne in den Familienbetrieb ein. Das Restaurant „Waldstuben“ wurde eröffnet. Mit dem Bau des Schlosszimmers wurde die Bankettabteilung vergrößert, so dass Feiern mit 100 Personen und mehr durchgeführt werden können.
Im Jahre 2000 wurde mit der Aufnahme des Hauses in die Kooperation „Romantik Hotels und Restaurants International“ aus dem Waldhotel Mangold das Romantik Waldhotel Mangold.